Angsthase, Pfeffernase...

Feldhase ist wachsam und schnell

0 15.04.2019

„Angsthase, Pfeffernase, morgen kommt der Osterhase“ lautete ein Spottvers aus der Kindheit, der all den „Hasenfüßen“ gesungen wurde. Kein Wunder, dass die derart angesprochenen das Hasenpanier ergriffen und flüchteten. Doch dem Feldhasen werden nicht nur negative Eigenschaften zugeschrieben: Wachsamkeit und Schnelligkeit gehören auf jeden Fall dazu.

Als „Osterhase“ ist er zum höchsten christlichen Fest willkommen. Nicht immer galt er im positiven Sinne als Zeichen für Fruchtbarkeit. Im Mittelalter wurde sein Verzehr mitunter verboten, da sein Fleisch zur Unzucht verleiten sollte. Im frühen Christentum hingegen stand er wegen seiner angeblichen Wehrlosigkeit als Sinnbild für den auf Gott vertrauenden Menschen und wurde oft in Darstellungen des Paradieses abgebildet. "

Mit einer Länge von ca. 60 bis 70 cm wird der Feldhase (Lepus europaeus) 2,5 bis 6,5 kg schwer. Seine Ohren sind im Verhältnis zum Kaninchen deutlich länger und haben eine schwarze Spitze. Zu unterscheiden vom Kaninchen ist er auch durch seine hellgelbe bis hellbraune Iris, während die Augen des Kaninchens dunkel erscheinen. >Sein Fell ist gelblich, graubraun und bietet eine gute Tarnung. In der offenen Landschaft duckt sich der Feldhase einfach in eine flache Mulde (Sasse) und ist so beinahe unsichtbar. Bei Annäherung einer Bedrohung, kauert er sich bis zum letzten Moment in die Sasse und verlässt sich auf seine Tarnung. In seinem Revier legt er mehrere solcher Sassen an, die er abhängig von Windrichtung und Witterung benutzt. Dabei bevorzugt der Feldhase trockenere Standorte, da Feuchtigkeit die Ausbreitung von Krankheiten fördert.

Feldhasen sind Pflanzenfresser und ernähren sich abwechslungsreich von Wildkräutern und Gräsern. Eine abwechslungsreiche pflanzliche Kost ist lebensnotwendig für Hasen und insbesondere fettreiche Kräuter spielen eine entscheidende Rolle, die auch den Fettgehalt der Milch der Häsin beeinflusst.

Im Gegensatz zum Kaninchen lebt der Feldhase ausschließlich oberirdisch. Er bringt seine Jungen behaart und sehend zur Welt. Eine Häsin bekommt in der Regel dreimal drei Junge pro Jahr und die Fortpflanzungszeit beginnt bereits im Januar. Schon Ende Februar kann man die ersten jungen Hasen sehen. Der Reproduktionsrate der Hasen muss so hoch sein, weil viele Junge die ersten Wochen und Monate nicht überleben. Es sind neben dem Futterangebot auch Witterungseinflüsse, die sich auf das Überleben von Junghasen auswirken.

Nasskaltes Wetter Ende Februar bis Mitte März und Mitte April bis Mitte Mai führen zum Verkühlen der ungeschützt auf dem Boden geborenen Junghasen. Das wirkt sich negativ auf den Hasenbestand im darauffolgenden Winterhalbjahr aus. Frost und Schnee bei trockener Kälte hingegen sind kein Problem.

Während Verluste durch schlechtes Wetter oder seuchenartige Krankheiten manchmal schon im Folgejahr ausgeglichen werden können, wirken die mangelnde Qualität des Lebensraumes und die Häufigkeit der Beutegreifer, die Feldhasen bedrohen dauerhaft. Feinde des Feldhasen sind aber nicht nur Marderarten, Raben- und Greifvögel, Fuchs, Marderhund und Waschbär, sondern auch die in großer Zahl freilaufenden Hunden und verwilderte Hauskatzen.

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