Die mit dem Tatterich

Wer Angst vor Insekten hat, sollte die Große Zitterspinne wohl behüten

0 01.11.2019

Im Gegensatz zur – für viele Menschen Furcht einflößenden – schwarzen, dicken, behaarten Winkelspinne, die gerade jetzt im Herbst sich in die Häuser und Wohnungen flüchtet, ist die Große Zitterspinne eher ein unscheinbarer Mitbewohner.

Ihr Körperchen ist im Verhältnis zu den langen, sehr langen Spinnenbeinen (bis zu fünf Zentimeter lang) recht klein. Ihre Beine scheinen durchsichtig und das macht sie zart und beinahe unsichtbar. Sie fällt erst auf, wenn ihr Netz ganz hoch oben in der Ecke über dem Kleiderschrank verstaubt ist.

Es lohnt sich seiner Zitterspinne einen Namen zu geben, man genießt länger ihre Gesellschaft. Schließlich können sie drei Jahre alt werden. Da ganzjährig geschlechtsreife Tiere vorhanden sind, muss man sich auch um den Nachschub nicht sorgen.

Oft werden Zitterspinnen mit den ebenfalls sehr langbeinigen Weberknechten verwechselt. Aber Weberknechte spinnen nicht (und weben tun sie natürlich auch nicht). Sie besitzen keine Spinndrüsen und damit keine Netze . Zitterspinnen hingegen zittern tatsächlich. Wann immer sie sich in Gefahr wähnt, schwingt sie in ihrem Netz hin und her in der Hoffnung, für die Augen eines hungrigen Vogels unsichtbar zu werden. Das Zittern funktioniert im übrigen auch, wenn man eine Zitterspinne vorsichtig anpustet. Man kann sie mit ihrem Tatterich also ein wenig foppen.

Zitterspinnen erkennt man außerdem daran, dass ihr Körper zweigeteilt ist. Der Körper eines ihr zum Verwechseln ähnlich sehenden Weberknechts wirkt eher rund, wie aus einem Guss.

Woher sie kommt, wohin sie geht? Wer weiß das? In den Tropen gibt es Zitterspinnen, in Südeuropa und auch in unseren Breiten beinahe in jedem Haus. Für Mensch und Säugetier ist sie komplett ungefährlich. Aber wehe, wehe, ein Insekt kommt ihr zu nahe!

Sie ist sehr erfolgreich beim Beute machen. In ihr Netz hat sie so genannte Schraubfäden eingewebt. Sie verleihen dem Faden zusätzliche Elastizität, wirken aber bei Berührung wie Fußangeln. Zum anderen ist die Zitterspinne flott unterwegs. Blitzschnell ist sie bei ihrer Beute und wickelt sie in frische Fäden aus den Spinnwarzen ein. Das schafft sie mit Hilfe ihrer langen Hinterbeinen. Im nächsten Schritt spinnt sie die Beute weiter ein und dreht dabei ihre Mahlzeit immer rundherum. Ist der Kohldampf groß, schreckt die Große Zitterspinne nicht davor zurück, in in Netze anderer Spinnen einzudringen und die Bewohnerin zu töten. Spinnenkenner sagen aber, dass dies aber die Ausnahme von der Regel sei.

 

Zum Bild: Der Körper der Zitterspinne eher klein, grauweiß und an einigen Stellen durchsichtig erscheinend. Die charakteristischen Beine dagegen können bis zu fünf Zentimetern lang werden. Imponierend! Foto: flora

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