Die süßen Früchte eines Überlebenskünstlers

Datteln gehören bei vielen Weihnachten zu den Leckereien

0 17.12.2021

Das sollte man unbedingt wissen, wenn man Weihnachten Leckereien aus Datteln liebt: Das „Brot der Wüste“ besteht fast ausschließlich aus Kohlenhydraten und zwar aus reichlich Zucker. Während man beim sommerlichen Grillvergnügen die Dattel in eine Scheibe Speck hüllt und grillt, wird die weihnachtliche Dattel solo oder mit Nüssen und Marzipan gefüllt verzehrt. Das macht es nicht leichter.

Egal: Dattelpalmen sind alte orientalische Kulturpflanzen. Sie stammen aus den Oasen Vorderasiens, wo es heute noch eine große Sortenvielfalt - man spricht von 450 - gibt. Schon vor 6000 Jahren wurden sie in Kultur genommen und angepflanzt.

Eine Dattelpalme wird ungefähr 15-25 m hoch und bleibt schlank auch im Alter. Blätter bildet sie oben in ihrem Schopf. Jedes Jahr kommen einige Blätter dazu. Insgesamt trägt sich etwa 60 bis 80 ihrer harten, typisch gefiederten Blätter, die zwei bis vier Meter lang werden und bis zu sieben Jahre alt.

Die Blätter sind hart, einige sind zu Dornen umgewandelt – das ist ein Verdunstungsschutz gegen die brütende Hitze.

Einen weiteren tollen Trick gegen die Hitze haben die Dattelpalmen auf Lager: Ist es sehr heiß und trocken richten sich ihre Blätter auf, um der Sonne möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

Mit ihren Wurzeln reichen die Dattelpalmen bis tief in den Boden. Das muss so sein, sonst könnten sie das Grundwasser in Oasen kaum erreichen. Ihr Anspruch an das Wasser ist nicht hoch. Es kann ruhig etwas salziger sein. Bis zu 3 Prozent Salz vertragen sie ohne Probleme. Zum Vergleich: Die Nordsee hat einen Salzgehalt von etwa 3,5 Prozent.

Ja, die Palmen können einiges vertragen: Sandstürmen zeigen sie ihre kalte Schulter. Ihre Stämme sind außerordentlich biegsam. Nach jeder noch so kräftigen Windböe richten sie sich wieder auf.

Die Palmen sind zweihäusig, das heißt es gibt Pflanzen mit weiblichen und Pflanzen mit ausschließlich männlichen Blüten. Die „Dattelinen“ bilden aus den Blattachseln heraus acht bis zehn Blütenrispen, die zahllose Blüten enthalten, aus denen Pi mal Daumen in fünf Monaten bis zu 200 Früchte reifen. Um Wasser zu sparen, haben männlichen Palmen das Nachsehen. Es werden fast nur weibliche Palmen angepflanzt und diese dann per Hand aus nächster Nähe mit ein paar männlichen Blütenständen bestäubt. Dazu muss der bäuerliche Erzeuger hoch hinaus!

Die gelben Früchte werden vier bis acht Zentimeter lang. Das Fruchtfleisch ist etwa einen Zentimeter dick und zunächst knallhart. Das ändert sich erst, wenn man die Früchte richtig reifen lässt.

Jede Frucht hat einen walzenförmigen Samen, der ebenfalls sehr hart ist und eine auffallende Längsfurche hat. Die Bäume blühen und fruchten zwischen ihrem 6. und 100. Lebensjahr. Trockendatteln haben einen Wassergehalt von 20 Prozent, der Rest sind Kohlenhydrate (64 Prozent), ein wenig Eiweiß (2 Prozent) und Ballaststoffe (6 bis 8 Prozent). Als bemerkenswert gilt der sehr hohe Gehalt an Kalium. Außerdem enthalten die Früchte Folsäure, Eisen und Zink. Die Früchte sind also für Ausdauersportler genau so geeignet wie für talentierte Naschkatzen.

Bild oben: Auf dem Obstteller machen sich frische Datteln auf Pflaumen und Pfirsichen gut. Sie sind aber dann noch knallhart. Foto: flora

Bidl rechts: Unter Palmen: Es bietet sich an, im Winter einmal auf den Kanarischen Inseln Dattelpalmen aus der Nähe anzuschauen. Foto: flora

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