Die wird man so schnell nicht los!

Die Große Klette ist eine stattliche Staude am Wegesrand

0 21.07.2023

Es war ein zweifelhaftes Vergnügen zur Kinderzeit. Doch sich gegenseitig mit den verblühten Köpfchen der Klette zu bewerfen, war eine große Versuchung. Diese endete aber meist mit einer Riesenschreierei, wenn sich eine „Klette“ in den offenen Haaren verfing und nicht ohne weiteres zu entfernen war. „Du bist wie eine Klette“ beschimpfte man außerdem diejenigen, die allzu anhänglich waren und die man nicht wieder loswerden konnte.

Früher war „Arctium lappa“, so heißt die Große Klette bei den Botanikern, allgegenwärtig und auch heute sieht man sie hier und da wieder an Wegesrändern und auf Brachen wachsen.

Schon bevor sie blüht, fällt sie auf. Die Klette ist ein große, stattliche Staude, deren Blätter, die nächst dem Boden gedeihen (das sind die so genannten grundständigen Blätter) sehr groß sind. Sie bilden eine Rosette und haben von der Form her eine gewisse Ähnlichkeit mit denen des Rhabarbers. Der Blattstiel ist nicht hohl (wie bei der Kleinen Klette) sondern markig gefüllt.

Die Stängel sind kantig, rötlich und wollig behaart. Es gibt aufgerichtete Seitentriebe, an denen die Blätter einzeln und im Wechsel stehen. Bis zu 150 Zentimeter hoch wird die Große Klette, die Kleine bleibt kleiner. Beide Arten kommen mit wenig Wasser aus und können auch Sonne ganz gut verknusen. Als Verdunstungsschutz dient die Behaarung. Die Klette ist ein- oder zweijährig.

Am wichtigsten ist der Blütenstand der Pflanze. Sie sieht dem einer Distel sehr ähnlich. Wie die Distel, die Sonnenblume und viele andere Arten zählt die Klette zur Familie der Körbchenblüher. Das heißt viele kleine Blüten stehen zusammen wie in einem kleinen Korb. Die Klette blüht rosa violett.

Insekten fliegen auf Körbchenblüher und so dauert es nicht lange, bis die Blüten befruchtet sind. Die Köpfchen sind bis zu fünf Zentimeter groß und mit Hüllblättern umgeben, die kleine Widerhaken haben. So haften sie gut im Fell vorbeistreifender Tiere (oder in den Haaren spielender Kinder). Mit den Tieren (oder Kindern) legen die Samen weitere Strecken zurück und werden so verbreitet. Ein toller Trick von Mutter Natur.

Noch etwas zum Schluss: Im Boden verankert ist die Staude durch eine bis zu einem Meter tief reichende Pfahlwurzel. Die Wurzeln der Klette enthalten ätherische Öle. Ein Sud aus der Wurzel wurde früher bei Hautleiden wie Furunkeln, Geschwüren oder Ähnlichem eingesetzt.

Zum Bild oben:  Die Blüten sind eine wertvolle Nektarquelle für viele Bienen und Schmetterling. Die Samen werden gerne von Finken wie dem Stieglitz gepickt. Die riesigen Grundblätter bieten anderen Tierchen Schutz. Und so finden dort wiederum Vögel dort reichlich Nahrung. Foto: flora

Bild rechts: Die Klette ist ein stattliche Staude. Diese hier gedeiht auf dem Jahnplatz. Foto: flora

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