Tomaten auf den Augen

0 02.10.2020

Tomaten zum Beispiel. In Vatterns Garten hatten die Pflanzen ihren festen Platz. Geerntet wurden sie meist Ende August/September. Auf der Fensterbank konnten die noch im Oktober geernteten Tomaten nachreifen. Vermutlich frühkindlich geprägt, hat Monita eine innige Zuneigung zu diesem Nachtschattengewächs entwickelt. Schon als Kind fand sie die Tomaten am besten auf frischem Stuten mit einer Scheibe Schwarzwälder Schinken darunter.

Inzwischen gibt es Tomaten auf dem Markt, aber auch in Lebensmitteldiscountern, in Hülle und Fülle und das ganze Jahr über. Es gibt die verschiedensten Sorten. Kleine, große, riesengroße, süße, gelbe, schwarze, besonders aromatische. Insgesamt neuen Sorten habe ich einmal gezählt. Möglicherweise waren es auch zehn oder elf – manchmal habe ich ja selber Tomaten auf den Augen.

Warum sind es ausgerechnet Tomaten, die man sprichwörtlich auf den Augen hat? (Gurkenscheiben kennt man aus anderen Zusammenhängen) Äpfel, Kartoffeln oder Walnüsse wären doch genau so gut! Es muss wohl mit der Farbe zusammen hängen. Wer rote Augen hat, ist vielleicht übermüdet und sieht selbst Offensichtliches nicht mehr.

Tomaten in Größe eines Ochsenherzes (Cœur de bœuf-Tomate) muss Monica bei ihren Spaziergängen durch Borbeck auf ihren Augen gehabt haben. Oder gibt es eine andere Erklärung dafür, dass sie so lange nicht diesen Stromkasten auf der Rechtstraße gesehen hat? Die Bemalung ist doch sehr gut gelungen. Es zeigt – die Jüngeren werden es nicht mehr wissen – das alte Borbecker Rathaus, das dort stand, wo jetzt das hässlichste Parkhaus westlich von Gütersloh einen besonderen architektonischen Akzent setzt. Steht man dort – gegenüber vom Amtsgericht – sollte man für den Notfall ein paar Fleischtomaten dabei haben.

So. Jetzt wünsche ich Ihnen und Euch ein schönes Wochenende und einen schönen Einheitstag.

Monica

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