Von großen und kleinen Springkräutern

Am Sporn kann man sie auseinander halten

0 13.10.2020

Überall, wo das Drüsige Springkraut in Massen blüht, müffelt es modrig süß. Es hat große leuchtend rote Blüten. Und „Rot“ sieht mancher Naturfreund, der das invasive Kraut im Verdacht hat, schüchterne Vertreter der heimischen Flora zu verdrängen.

Deshalb wollen wir uns heute dem Großen Springkraut widmen, das deutlich kleiner ist als das Drüsige Springkraut und gelb blüht. „Impatiens noli (me) tangere“, so der wissenschaftliche Name, ist der einzige heimische Impatiens-Vertreter. Manch‘ einer weiß es vielleicht noch aus dem Latein-Unterricht: „Noli me tangere“ heißt „Rühr mich nicht an!“ Und das nimmt Bezug auf einen pfiffigen Mechanismus zur Verbreitung der Samen.

Bis Oktober reifen die Fruchtkapseln. Sie sind durch den Saft in den Zellen gespannt und reißen, sobald die Samen reif sind, bei Berührung an ihren Nähten explosionsartig auf. Dabei werden die Samen blitzschnell bis über drei Meter weit geschleudert.

Doch bevor es so weit ist, blüht die Pflanze und zwar in der Regel bis in den August. Es gibt aber noch ein paar späte Blüten im September/Oktober zu entdecken. (Das Foto machte übrigens Andreas Koerner).

Die gestielten Blüten hängen in den Achseln der oberen Blätter. Sie sind zwittrig goldgelb, spiegelsymmetrisch und werden bis maximal 35 mm lang. Sie haben einen gekrümmten Sporn. Das unterscheidet das Große Springkraut vom ebenfalls gelb blühenden Kleinem Springkraut, dessen Blüten kleiner sind, und dessen Blütensporn gerade ist.

Das große Springkraut wird bis zu 100 Zentimeter hoch. Der Stängel strotzt vor Saft und ist an den Knoten geschwollen. Die oberen Laubblätter sind meist kleiner als die unteren und haben an jeder Seite 7 bis 16 oder 20 Zähne.

Die Pflanze ist einjährig und wurzelt flach. Sie liebt den Schatten und mag es feucht. Nur zu kalt darf es nicht sein. Die Art ist frostempfindlich und geht nach den ersten Frösten zugrunde.

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