Bause, Alois

Pater und Direktor des St. Johannesstifts

Müschede, Hagen-Haspe, Borbeck, Ensdorf, Borbeck, Schöningsdorf, Frankreich, UdSSR, Trier, Dillingen, Benediktbeuern, Berlin-Siemensstadt, Borbeck, Berlin-Wannsee, Borbeck, Jünkerath, Prien, Wasserburg, Hagen, Bonn, Borbeck. Das sind die Stationen im Leben von Alois Bause, den man in Borbeck als Direktor des St. Johannesstiftes der Salesianer in guter Erinnerung behalten hat. Hier nun sein Lebensweg mit den einzelnen Stationen:

Zur Welt kam Alois Bause am 15. März 1915 als ältestes von fünf Kindern des Sensenschneiders Josef Bause in Müschede bei Arnsberg. Dort besuchte er bis zu seinem 10. Lebensjahr die Volkschule, 1925 wechselte er nach dem Umzug der Familie nach Hagen-Haspe auf die dortige Oberrealschule. Mit dem Wunsch, Priester zu werden, verließ der die Schule nach vier Jahren und besuchte ab 1929 das Aufbaugymnasium für Spätberufene im St. Johannesstift der Salesianer in Essen-Borbeck, wo er sich auf die Zulassung zur Reifeprüfung vorbereitete. Parallel dazu absolvierte Alois Bause in Endorf bei Sundern im Sauerland sein Noviziat bei den Salesianern, das er 1935 mit dem Ordensgelübde (Profess) abschloss.

Nach dem obligatorischen Besuch theologisch-philosophischer Kurse und einer privaten Vorbereitung auf die Reifeprüfung wurde der 21jährige Alois Bause im Mai 1936 Schüler des Gymnasiums Borbeck in der Prinzenstraße, wo er im März 1937 die Reifeprüfung ablegte. Wegen der politischen Umstände konnte er seinen Wunsch nach Missionstätigkeit für die Salesianer in Japan nicht verwirklichen, stattdessen wurde er 1938 zum Arbeitsdienst nach Schöningsdorf bei Meppen im Emsland eingezogen. Im Krieg war Alois Bause ab 1939 Soldat in Frankreich und der UdSSR, kam nach einer Verwundung Ende 1944 in ein Lazarett in Trier und geriet bei Kriegsende in Dillingen in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft nahm Alois Bause an der Theologischen Hochschule der Salesianer in Benediktbeuern das Theologiestudium wieder auf und wurde nach Abschluss des Studiums 1947 zum Priester geweiht. Seine erste große Herausforderung fand er als Studienleiter und Erzieher im Don-Bosco-Heim in Berlin-Siemensstadt, wo er von 1948 bis 1964 im Einsatz war. Nach 15-jähriger Tätigkeit in Berlin versetztes ihn die Ordensleitung als Direktor des St. Johannesstiftes nach Essen-Borbeck. Hier machte er sich besonders um die offene Jugendarbeit verdient. Der Bau des Don-Bosco-Clubs an der Wolfsbankstraße geht im Wesentlichen auf seine Initiative zurück. Als Beiratsmitglied im Borbecker Bürger- und Verkehrsverein engagierte sich P. Bause stets für Borbecker Belange. So hat er zum Beispiel an den Vorbereitungen zur 1100-Jahr-Feier von Borbeck aktiv mitgewirkt.

Doch 1971 musste P. Bause auf Weisung des Ordens Borbeck verlassen und kehrte nach Berlin zurück. Dort übernahm er die Leitung des Don-Bosco-Heims in Berlin-Wannsee. Nach sieben Jahren kam er erneut nach Borbeck. Im August 1978 wurde er als Pfarrer in die Gemeinde St. Johannes Bosco eingeführt. In dieser Zeit kümmerte er sich intensiv um die Alten- und Krankenseelsorge. Nach zwei Jahren versetzte ihn der Orden 1980 als Leiter des Noviziatshauses nach Jünkerath in der Eifel. Auch dort verlor er seine alte Wirkungsstätte nicht aus den Augen. Gerne stellte dem Vorstand und Beirat des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins sein Haus in Jünkerath für ein Brainstorming zur künftigen Funktion von Schloss und Wirtschaftsgebäude in Borbeck zur Verfügung.

Am Ende seiner beruflichen Tätigkeiten übernahm P. Bause die Krankenhausseelsorge in den Kreiskrankenhäusern Prien und Wasserburg am Bodensee. In Hagen-Westerbauer feierte er sein 40-jähriges Priesterjubiläum. P. Bause starb am 14. November 1990 in Bonn an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde auf dem Friedhof an der Hülsmannstraße in Borbeck beigesetzt. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass der musisch hochgebildete P. Bause sich sein Leben lang um den Aufbau von Jugendblasorchestern bemüht hat, sowohl im Don-Bosco Heim in Berlin-Siemensstadt in den 1950er-Jahren als auch am Don-Bosco-Gymnasiums in den 1960er-Jahren. Außerdem trat er 1978 und 1979 als Gastdirigent des Schönebecker Jugend-Blasorchesters in Erscheinung. (FJG)

Quellen: Wolfgang Sykorra: Von der Penne in die Welt. Borbecker Portäts, hg. von Lothar Böhne, Essen 2013, S. 34-36.

Zurück