Freres, Paul

Vielfach geehrt

Paul Freres wurde am 6. November 1914 im Weiler Andler (13 Häuser) in der Nordeifel im Tal der Our als sechstes Kind eines Försters geboren. Nach dem Weltkrieg wurde seine Heimat in der Folge des Versailler Vertrags Belgien zugeschlagen. Nach der Einschulung in Eimerscheid und Sommermonaten als Hütejunge („Kehjong“) zog die Familie 1925 nach Espeler um.

In St. Vith im Hohen Venn besuchte Paul Freres die Höhere Schule, studierte auf Lehramt und machte 1935 seine Abschlussprüfung, die ihn zum Unterricht in deutscher und französischer Sprache berechtigte. Während des Zweiten Weltkriegs, in dem er als Soldat einen Arm verlor, heiratete er 1943 in der Kapelle am Düppenberg in Gerschede und wurde nach der Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft in Essen-Borbeck sesshaft.

1953 begann er seine Lehrertätigkeit an der Stifterschule in Unterfrintrop. Von 1968 bis 1974 unterrichtete er an der Hauptschule an der Lohstraße, zuletzt als Konrektor (Rektor war damals Erich Pfennig). Am Ende machten ihm Krankheiten so zu schaffen, dass er seine Unterrichtstätigkeit immer wieder unterbrechen musste. Schließlich trat er am 31. Juli 1975 in den vorzeitigen Ruhestand. Nebenamtlich erteilte er danach bis 1980 Biologieunterricht am Mädchengymnasium Borbeck.

Schon im Jahre 1959 hielt Paul Freres im Pfarrsaal von St. Dionysius seinen ersten Vortrag über „Kreuze am Wege“. 1960 rief er den Wanderring Borbeck ins Leben, mit dem er bis 1985 mehr als 300 Exkursionen durchführte. Von 1956 bis 1983 erschien Woche für Woche in den Borbecker Nachrichten seine Kolumne „Was da kreucht und fleugt“. 1983 erschien sein Buch „Kreuze am Wege“ in Borbeck. 1984 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Kultur-Historischen-Vereins Essen-Borbeck. Von ihm stammen zahlreiche Veröffentlichungen und Aufsätze über Tiere, Pflanzen und Wanderwege.

Paul Freres starb am 27. April 2000. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter 1978 den Umweltpreis der Stadt Essen, 1984 die Silberne Ehrennadel des Deutschen Bundes für Vogelschutz (heute NABU) und 1997 den Rheinlandtaler und das Bundesverdienstkreuz.

Franz Josef Gründges

Quelle: Andreas Koerner: Paul Freres. Aus dem Leben eines Naturfreundes. In: Borbecker Beiträge 33. Jahrgang, Nr. 1 / 2017, S. 26-31.

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