Johann-Kruse-Straße

Die Johann-Kruse-Straße zweigt in Höhe von Schloss Borbeck von der Schlossstraße ab und führt nordwärts zur Neuweselstraße. Sie ist nach Johann Kruse benannt. Dieser Johann Kruse war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Richter im Stift Essen tätig. Auf Vorschlag der Fürstäbtissin Elisabeth von Beeck (Amtszeit 1426-1445) erhielt Johann Kruse von König Sigismund die „Freigrafschaft des Stuhls in dem Stift Essen vor der Äbtissin Burg zu Borbeke“.

Schon unter der Herrschaft der Fürstäbtissin Elisabeth von Nassau (Amtszeit 1370-1412) war der Freistuhl im Jahre 1372 nach Borbeck verlegt worden. Dort blieb er bis zum Jahre 1486. Von Borbeck aus sollte nach dem Willen der Essener Fürstäbtissinnen die Gerichtsbarkeit auf das ganze Stiftsgebiet ausgedehnt werden.

Mit Freistuhl bezeichnete man den Ort, an dem die sogenannten Femgerichte abgehalten wurden, die ausschließlich über Kapitalverbrechen urteilten und die Todesstrafe verhängen konnten. Vorsitzender des Femgerichts war ein dazu ernannter Freigraf.

Wördehoff erwähnt noch, dass der Freigraf Johann Kruse überwiegend im Dienst der Herzöge von Kleve gestanden habe. Nach Stationen in Hoerde, Volmarstein und Bochum sei er nach Essen zurückgekehrt und vor 1460 gestorben. (FJG)

Quellen: Erwin Dickhoff: Essener Straßen. Essen 2015. – Ludwig W. Wördehoff: Borbeck in seinen Straßennamen. Essen 1987.

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