Wochenmarkt - Borbecker Markt

Der Wochenmarkt in Borbeck hat schon eine längere Tradition. Nach einer Zeit rund um die Kirche herum war er seit 1884 auf dem Alten Markt. Schon damals dienstags und freitags. Dass dort ebenfalls kulturelle und politische Veranstaltungen ihren Ort hatten, muss man hinzufügen. Leider fanden dort am 9. November 1938 auch die gewaltsamen Zerstörungen jüdischer Geschäfte und die brutalen Drangsalierungen jüdischer Mitbürger ihren Schauplatz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm im Laufe der Jahre der Autoverkehr immer mehr zu, der sich durch die Mitte von Borbeck zwängen musste. Für diesen Verkehr wurde eine Umgehung gebaut. Durch Abriss einer Häuserzeile wurde in der Nähe des Borbecker Bahnhofs ein neuer Marktplatz geschaffen. Also immer noch Wochenmarkt am Dienstag und Freitag. Sonst können dort Autos abgestellt werden. Gegen eine Parkgebühr. Parkplätze sind begehrt und unentbehrlich - scheinbar. Also an den Vormittagen der Markttage sieht es dort ganz anders aus: verwandelt. Obst und Gemüse, Blumen, Kartoffeln, Fisch ... Verkäufer und Käufer im Gespräch.

Einige Händler kommen schon seit vielen Jahren nach Borbeck zum Markt. Die Käufer natürlich auch. Wenn Gemüse oder Blumen direkt vom Erzeuger aus Kirchhellen oder so angeboten werden, finde ich es besonders überzeugend. Man spricht gern von Erlebnissen mit allen Sinnen: Auge und Ohr sind sowieso immer im Einsatz. Ob man eine Frucht hier anfassen darf, muss man den Händler fragen. Hier lohnt es sich, auf die Erlebnisse der Nase zu achten: Blumen, Backwaren, Fisch, Gewürze duften, auch Lederwaren strahlen einen Duft aus.

(Andeas Koerner)

Zurück