Zeche Neu-Cöln

Ein überwiegend aus Kölner Kaufleuten und Bankiers bestehendes Konsortium, Vorläufer des 1847 gegründeten Kölner Bergwerksvereins, begann 1845 in der Nähe des Bahnhofs Berge-Borbeck an der gerade fertigstellten Cöln-Mindener Eisenbahn mit dem Abteufen des Schachtes Neu-Cöln. Er nahm 1851 die Förderung auf, musste aber 1859 wegen eines Wassereinbruchs stillgelegt werden.

Erst 1871 konnte er durch die 1870 gebildete Gewerkschaft „König Wilhelm“ (Aufsichtsratsvorsitzender war Friedrich Grillo) wieder in Betrieb genommen werden und 1873 mit der Förderung beginnen. 1891 erhielt die Zeche ein modernes Fördergerüst. 1895 wurde der Wetterschacht angelegt und diente nach der Stilllegung von Schacht Neu-Cöln II im Jahre 1931 (abgeteuft 1922) nur noch als Wetterschacht bzw. Belüftungsschacht und Seilfahrt-Anlage für die Nachbarzechen. 1905 wurde auf dem Zechengelände eine Kokerei mit 80 Öfen angeblasen.

Bis 1915 führte die Schlägelstraße (ab 1915 Neu-Cölnstraße) durch eine Arbeiterkolonie der Zeche Neu-Cöln, deren Häuser um 1900 durch den Bauunternehmer Fritz Pahl erbaut worden waren. Nach der Stilllegung der Zeche Christian Levin im Jahre 1960 wurden die beiden Neu-Cöln-Schächte verfüllt und die Förderanlagen 1968 abgebrochen. Den Wasserturm von Neu-Cöln baute man auf dem Gelände der Zeche Wolfsbank wieder auf. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Zechengelände eine Grünfläche und ein kleines Gewerbegebiet. An die ehemalige bergbauliche Nutzung erinnert nur noch (seit 1986) die Straße „Schacht Neu-Cöln“ zwischen Heegstraße und Weidkamp. (FJG)

Quellen: Ansichtssachen. Borbeck gestern und heute auf einen Blick. Essen 2009, S. 43. – Ludwig W. Wördehoff: Borbeck in seinen Straßennamen. Essen 1987. – Erwin Dickhoff: Essener Straßen. Essen 2015.

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