A42: Verkehrssituation strapaziert Anwohner weit über das erträgliche Maß hinaus

Gemeinsame Pressemitteilung der SPD-Fraktionen in den Bezirksvertretungen IV und V

0 19.12.2023

ALTENESSEN/VOGELHEIM/BERGEBORBECK. "Verkehrspolitische Versäumnisse in der Vergangenheit dürfen nicht auf dem Rücken und zu Lasten der Gesundheit der Menschen im Essener Norden ausgetragen werden!" sagen Hans-Willi Zwiehoff, Bezirksbürgermeister im Bezirk V, Kevin Kerber, stellv. Bezirksbürgermeister im Bezirk IV, sowie die SPD-Fraktionsvorsitzenden in der BV IV und V, Ulrich Schulte-Wieschen und Vanessa Gremer.

„Die plötzliche Vollsperrung der A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal hat uns alle völlig überraschend getroffen. Die bereits in der vergangenen Woche entstandenen Umleitungsverkehre haben die innerstädtischen Ost-West-Verkehre in unseren Stadtbezirken, sowie den ÖPNV nahezu zum Erliegen gebracht und die Menschen in unseren Bezirken weit über das Maß des Erträglichen strapaziert.

"Dass das nun für die nächsten Monate oder gar Jahre die neue verkehrliche Realität im Essener Norden sein soll, ist für uns nicht hinzunehmen. Wir bemühen uns seit Jahren vor Ort für die Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Stadtbezirken um Maßnahmen zur Luftreinhaltung und zum Lärmschutz. Außerdem sollen die Verkehrsbelastungen so gering wie
möglich ausfallen", so die Sozialdemokraten.

In der Mitteilung der SPD heißt es unter anderem: "Maßnahmen wie zum Beispiel temporäre LKW-Fahrverbote auf der Gladbecker Straße werden momentan schlichtweg ignoriert. Den Verkehr einer vielbefahrenen Autobahn durch die dicht bebaute Vogelheimer Straße auf der aus Lärmschutzgründen Tempo 30 km/h gilt, umzuleiten lässt uns fassungslos zurück. Der Ausweichverkehr belastet die sonst ruhigen Anwohnerstraßen in unseren Bezirken unnötig und die Menschen brauchen die doppelte Zeit um von A nach B zu kom-
men."

In diesem Zusammenhang heißt es:  Wir fordern die Autobahngesellschaft und die Stadt Essen schnellstmöglich auf zu handeln und Umleitungstrecken auszuweisen, die durch weniger dicht bebaute Straßen oder im Idealfall durch Gewerbegebiete führen. Auch muss endlich anders mit der Durchstreckung des Stadthafens umgegangen werden. Hier besteht das Potential für eine echte Entlastung der bewohnten Quartiere vom Verkehr."

Gefordert wird von der SPD die schnellstmögliche Anpassung der Ampelschaltungen auf der Gladbecker und der Bottroper Straße, sowie ein abgestimm-
tes Baustellenmanagement, das zusätzliche Verkehrsstörungen ausschließt.

Problem des Schwerlastverkehrs bleibt

"Von der Landesregierung und der Autobahngesellschaft erwarten wir eine klare Informationspolitik und verlässliche Aussagen, wie es mit der Brücke und dem Verkehr auf der A42 weitergeht. Auch wenn im Frühjahr 2024 wieder Autos bis 3,5t, über die Brücke fahren sollten, bleibt das Problem des Schwerlastverkehrs bestehen.
Seit Jahren fordern wir als Lokalpolitik in den Bezirken IV und V ein schlüssiges Verkehrskonzept für den Essener Norden, das insbesondere den Schwerlastverkehr besser lenkt und steuert. Auf eine Ortsumgehung Vogelheim, sowie eine vernünftige Verkehrsführung im Econova-Gelände zur Entlastung des Bezirks IV warten wir seit Jahren vergeblich."

Freiheit Emscher: Wie soll das klappen?

Zum Thema Freiheit Emscher (das ist das geplante städteübergreifende Mammutprojekt im Essener Norden) schreiben die vier: "Die Stadtverwaltung plant aus unserer Sicht gerade im Bereich Verkehr viel zu blauäugig. So ist in der aktuellen politischen Beratung eine Vorlage zur Erschließung von Freiheit Emscher durch einen Gewerbeboulevard über die Daniel-Eckhardt-Str. geplant. Dieser Boulevard ist allerdings nur einspurig geplant und wird die Erschließungslast der Gewerbeverkehre und die damit verbundene Entlastung der angrenzenden Stadtteile niemals leisten können. Wenn jetzt noch die zusätzlichen Verkehre der Sperrung in den nächsten Jahren dazu kommen, sehen wir schwarz."

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