Bundestagswahl: SPD in der Metropole Ruhr deutlich vorne 

0 27.09.2021

MTROPOLE RUHR. Bei der gestrigen Wahl zum Bundestag 2021 schnitt die SPD im Ruhrgebiet deutlich als die stärkste politische Kraft ab. 2.726.945 gültige Zweitstimmen oder 34,5 Prozent entfielen nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf die Sozialdemokraten. Damit schneidet die Partei in der Metropole Ruhr besser ab als bundesweit (25,7 Prozent). Vor allem in den Kernstädten des Ruhrgebiets schnitt die SPD gut ab. Zweitstärkste Kraft ist die CDU mit insgesamt 22,1 Prozent der Zweitstimmen. Es folgen die Grünen (14,2 Prozent), FDP (10,0 Prozent) und AfD (8,5 Prozent). Die Linke liegt bei 3,9 Prozent.

Zuwächse und Verluste

Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 konnte die SPD 3,5 Prozentpunkte zulegen, die CDU verschlechterte sich um rund 5,2 Prozentpunkte. Den höchsten Stimmenzuwachs verbuchten die Grünen mit einem Plus von 7,6 Prozentpunkten. Die FDP verlor 1,2 Punkte, die AfD 2,9 Punkte. Das Ergebnis der Linken fiel in der Metropole Ruhr mit einem Verlust von rund 4,1 Prozentpunkten nochmals schlechter aus als auf Bundesebene.

In 19 der 20 Wahlkreisen der Metropole Ruhr konnte die SPD Direktmandate erringen. Im Wahlkreis 120 gewann der Kandidat der CDU knapp die meisten Erststimmen, die SPD jedoch die meisten Zweitstimmen.

Bei den Zweitstimmen hat sich die Tendenz zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Stimmen auf mehrere Parteien fortgesetzt. Innerhalb der Region lassen sich mehrere Wahlkreise als sogenannte Hochburgen identifizieren, in denen eine bestimmte Partei einen höheren Stimmenanteil gewinnen konnte als in anderen Wahlkreisen. So wählten viele Menschen in den Kernstädten der Metropole Ruhr die SPD, in Teilen der Kreise Wesel und Recklinghausen die CDU.

Mehr als ein Viertel gingen nicht zur Wahl

Mehr als jeder und jede vierte Wahlberechtigte in der Metropole Ruhr nahm nicht an der Bundestagswahl 2021 teil: Hier lag die Wahlbeteiligung mit 73,6 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt (76,6 Prozent). Insgesamt 2.748.798 der 3.733.882 Wahlberechtigten machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die niedrigste Wahlbeteiligung war mit 63,3 Prozent im Wahlkreis 116 Duisburg II zu verzeichnen, die höchste mit 80,3 Prozent im Wahlkreis 120 Essen III.

Die im Vergleich zum übrigen Bundesgebiet niedrige Wahlbeteiligung und der steigende Anteil von Stimmen, die auf kleinere, sogenannte „sonstige“ Parteien entfielen, lassen ein im Verhältnis zu früheren Bundestagswahlen verändertes Wahlverhalten schließen. Die hohe Zahl von Nichtwählern und die Stimmen für Klein- und Kleinstparteien darauf hin, dass sich eine größer werdende Gruppe von Wahlberechtigten durch die Programme der etablierteren Großparteien nicht, nicht mehr oder nicht ausreichend angesprochen oder vertreten fühlt.

Mehr: https://www.rvr.ruhr/daten-digitales/regionalstatistik/weitere-themen/wahlen/

Grafik „Wahlergebnisse für die Metropole Ruhr - Bundestagswahlen im Ruhrgebiet seit 1949“: Regionalstatistik Ruhr, Daten: IT.NRW; Der Bundeswahlleiter

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