Contilia startet „Innovationspaket 2020“

Neues aus den Krankenhäusern im Nordwesten

0 29.11.2019

ALTENESSEN / STOPPENBERG / BORBECK. Unter dem Namen „Innovationspaket 2020“ wird es nun ernst: Über Plakate und Handzettel werden derzeit Patienten, Besucher, Gäste sowie die Mitarbeitenden über den Abriss der „alten Villa“ im St. Vincenz-Krankenhaus informiert. Am kommenden Montag beginnen die Arbeiten, mit denen das als Gartenhaus bezeichnete „Haus D“ im hinteren Teil des Geländes in Richtung des alten Friedhofs bald der Geschichte angehören wird. Derzeit beherbergt es die Werkstatt und die Technische Abteilung.

Auf die Not der Zeit reagiert

Noch heute erinnert die rote Ziegelfassade des Krankenhauses mit seinen vorspringenden Erkerbauten und Balkonen an die Anfänge vor fast 130 Jahren: Schwerindustrie und Bergbau boomten damals, doch soziale und medizinische Einrichtungen gab es so gut wie keine. 1881 reagierte die Katholische Pfarrei St. Nikolaus auf die steigenden Zahlen von Unfallverletzten und Lungengeschädigten aus dem Bergbau - ein finanzieller Kraftakt für die Gemeinde. Pfarrer Peter Wilhelm Leonhard Hicken (1828-1901) stellte das Haus unter das Patronat des Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660), der als Patron der Caritas und als Pionier der modernen Krankenpflege gilt. Nach der Einweihung 1886 übernahmen zunächst vier Schwestern der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern von der hl. Elisabeth die Krankenpflege und alle Dienstleistungen des Krankenhauses wurden in der Anfangsphase kostenlos erbracht. Erst ein Jahr nach der Eröffnung des Hauses erfolgten die ersten Pflegegeldzahlungen.

Fast setzte der Krieg ein Ende

Wirtschaft, Bevölkerung und die Anforderungen an das Haus wuchsen weiter rasant: Bald sah sich die Gemeinde zu mehrmaligen Erweiterungen und Renovierungen gezwungen, durch die in den folgenden Jahrzehnten eine große Gesamtanlage entstand. Bis die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg der Arbeit fast ein vollständiges Ende setzten – davon zeugen noch heute die ausgebesserten und ergänzten Ziegelflächen auf der Fassade des „Vinzenz“. Weil es schnell gehen musste, wurden die ursprünglichen hellen Flechtbänder und Baudekorationen des einst prächtigen Portalbaus nicht wiederhergestellt. Erst zu Beginn der 1970er Jahre zählte das Haus nach dem mühsamen Wiederaufbau wieder mehr als 300 Betten in acht Fachbereichen. Es folgten weitere Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen, aber auch Umstrukturierungen: Die Bettenkapazität sank in den kommenden zwei Jahrzehnten, doch 1990 wurde das Haupthaus noch erweitert.

„Innovationspaket 2020“

Nach den ehrgeizigen Planungen der Contilia-Krankenhäuser im Essener Norden (Marienhospital Altenessen, Philippusstift Borbeck, St. Vincenz-Krankenhaus, Geriatrie-Zentrum Haus Berge) soll nicht nur das St. Vincenz-Krankenhaus moderner und zeitgemäßer werden: Es wird wie das Borbecker Philippusstift in den nächsten Monaten intensiv baulich darauf vorbereitet, im nächsten Jahr die Fachabteilungen des Marienhospitals in Altenessen aufzunehmen. Dort soll bis 2025 „das modernste Krankenhaus in Deutschland entstehen“, so die Contilia. „Wir freuen uns, dass die Maßnahmen des Innovationspaket 2020 nun auch äußerlich sichtbar werden. Wir sind bemüht, den Abriss schnellstmöglich umzusetzen und die Störungen für Patienten, Besucher und unsere Mitarbeitenden gering zu halten“, betont Geschäftsführerin Kirsten Kolligs.

Plan: Contilia, unten: Außenansicht des St.Vinzenz-Krankenhauses in Stoppenberg (Contilia)

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