Deutscher Fahrradpreis 2019 für das Ruhrgebiet

Regionales Radwegenetz in der Metropole Ruhr ausgezeichnet

0 14.05.2019

Regionalverband Ruhr (RVR). Das Ruhrgebiet ist Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2019. In der Kategorie Infrastruktur belegt das Projekt „Weiterentwicklung des Regionalen Radwegenetzes in der Metropole Ruhr“ den ersten Platz. In der Begründung heißt es: „Aus einem touristisch geprägten Radverkehrsnetz soll für die Metropole Ruhr als größten Ballungsraum Deutschlands ein Radwegenetz für den Alltagsverkehr geschaffen werden. Für das künftige Netz mit rund 1.800 Kilometer gibt es bereits einen Bedarfsplan.“

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat mit Unterstützung des Planungskonsortiums Planersocietät, Dortmund, und Planungsbüro VIA, Köln, den Bedarfsplan für den künftigen Radverkehr im Ruhrgebiet erarbeitet. Auf dem Nationalen Radverkehrskongress in Dresden übergab Bundesminister Andreas Scheuer am 13. Mai den Gewinnerpreis an Martin Tönnes, RVR-Beigeordneter für den Bereich Planung, und RVR-Referatsleiterin Maria T. Wagener.

„Bei Planung und Ausbau der Radwege sind wir erfolgreich, weil wir für das Ruhrgebiet mit den Städten und Kreisen an einem Strang ziehen“, erklärte Martin Tönnes. „Der Deutsche Fahrradpreis ist Anerkennung für diese Arbeit, auf die wir gemeinsam in der Region mächtig stolz sein können. Mit breiter Unterstützung der Verbandsversammlung des RVR hat das Ruhrgebiet im bundesweiten Vergleich Maßstäbe in Sachen Radverkehr gesetzt. Dass mit dem Regionalverband Ruhr und mit der Stadt Oberhausen gleich die beiden ersten Preisträger aus der Region kommen, unterstreicht diese Vorreiterrolle. Diese Auszeichnung ist aber zugleich Aufforderung und Verpflichtung dieses Engagement für die Fahrradmobilität in der Metropole Ruhr fortzusetzen.“

Entscheidung über endgültige Netzplanung

Das künftige Netz ist hierarchisch nach den drei Kategorien Radschnellverbindungen, Radhauptverbindungen und Radverbindungen aufgebaut. Die Wege unterscheiden sich hauptsächlich durch Breite und separaten Gehweg, der bei Radschnellwegen Grundvoraussetzung ist. Das aus diesen Bausteinen entwickelte Regionale Radwegenetz hat eine Gesamtlänge von über 1.800 Kilometern. Davon ist für Regionale Radschnellverbindungen eine Streckenlänge von 337 Kilometern, für Regionale Radhauptverbindungen von 692 Kilometern und für Regionale Radverbindungen von 779 Kilometern geplant.

Mit breiter Zustimmung aus den Kommunen und Kreisen nach einem sechsmonatigen Abstimmungsprozess geht der Entwurf ab nächster Woche in die politischen Beratungen der RVR-Verbandsversammlung, um endgültig über das Regionale Radwegenetz als Bedarfsplan für den regionalen Alltagsverkehr in der Metropole Ruhr zu beschließen und die Verwaltung zu beauftragen, die Weiterentwicklung, Umsetzung und Finanzierung voranzutreiben.

Derzeitiges Radwegenetz eher freizeitorientiert

Das 2012 erarbeitete Regionale Radwegenetz bildet für den RVR derzeit die Grundlage für Planung, Bau und Betrieb von städteübergreifenden Radwegen in der Metropole Ruhr, das koordinierende Routen- und Qualitätsmanagement sowie das gemeinsame Marketing mit der RTG. Das bisherige Netz ist – abgesehen von dem Radschnellweg Ruhr RS1 – eher freizeitorientiert. Allerdings werden einige der regionalen Trassen bzw. Routen wie beispielsweise die Springorumtrasse in Bochum auch jetzt schon als Schul- und Berufsweg genutzt. Diese Entwicklung sowie der steigende Gebrauch von Pedelecs und den damit verbundenen größeren Reichweiten greift der RVR mit seiner neuen Netzplanung auf. Laut des RVR-Umweltberichts 2017 soll der Anteil des Radverkehrs auf 25 Prozent im gesamten Verbandsgebiet steigen.

Unser Bild oben: Brücke über die Helenenstraße in Essen. Das Herzstück des Radschnellweges Ruhr RS1 ist die ehemalige Bahnstrecke „Rheinische Bahn" von Essen nach Mülheim. Sie wurde vom Regionalverband Ruhr (RVR) bereits ausgebaut und zählt zu den beliebtesten Radwegen in der Metropole Ruhr. Foto: RVR/Foltin

Der Deutsche Fahrradpreis: Der Deutsche Fahrradpreis ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Einmal im Jahr zeichnet „Der Deutsche Fahrradpreis“ die besten Projekte der Radverkehrsförderung in den Kategorien „Infrastruktur“, „Service“ und „Kommunikation“ aus. Der erste Platz jeder Kategorie ist mit 3.000 Euro dotiert. In diesem Jahr gingen 110 Bewerbungen für die bundesweite Auszeichnung ins Rennen. Das Projekt „Radwelle“ aus der Stadt Oberhausen belegt den zweiten Platz in der Kategorie Infrastruktur. An 22 Ampeln werden Fahrradfahrer automatisch erkannt. Dadurch wird bei freier Fahrbahn von der Ampel selbst eine grüne Welle für sie ausgelöst.

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