Fast alle Nachbarn sind dagegen

Initiative sammelte viele Unterschriften gegen die Bebauung des Klostergartens

3 02.11.2019

BEDINGRADE. Eine halbe Stunde Zeit nahm sich Oberbürgermeister Thomas Kufen zum Gespräch mit den Nachbarn des Franziskusklosters an der Bedingrader Laarmannstraße. Die Anwohner wehren sich gegen die Bebauung eines großen Teils des zum Kloster gehörigen Parks mit Ein- und Mehrfamilienhäusern und Kindergarten.

Für die Initiative „Rettet den Klostergarten“ hatte Arnulf Breiderhoff alle Adressen zwischen Rabenhorst, Laarmannstraße, Bergheimer Straße und Moosstraße abgeklappert, um gegen die geplante Bebauung Unterschriften zu sammeln. „Fast alle Anwohner haben unterschrieben“, sagt Breiderhoff, der vorwiegend umweltschützerische Einwände gegen die geplante Bebauung geltend macht. Rund 850 Unterschriften legte die Initiative am Donnerstag 31. Oktober, vor.

Dr. Theo Plajer sprach die zu erwartende, stark zunehmende Verkehrsbelastung durch zusätzliche 110 Wohneinheiten der Tempo-30-Zonen in der Anliegerstraße Laarmannstraße sowie im Rabenhorst, in der Bergheimer Straße und Moosstraße an. Plajer: „Inbesondere die Bewohner des Seniorenstiftes St. Franziskus und die besonders schutzbedürftigen Patienten des Cosmas-und-Damian-Hospizes an der Laarmannstraße sowie die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Bedingrade an der Bergheimer Straße, Ecke Moosstraße sollten eine zu erwartende Verkehrssteigerung eigentlich unmöglich machen.“ Die Initiative befürchtet, dass dann eine neue Entlastungsstraße mitten durch das Landschaftsschutzgebiet Pausmühlenbachtal gebaut werden müsse.

Wolfgang Knipp kritisierte die Informationspolitik der Verwaltung, weil sehr viele betroffene Bedingrader Bürgerinnen und Bürger gar nicht informiert waren und auf die jetzt konkret geplante Baumaßnahme empört reagierten. „Offenbar werden viele durch Zeitungen als Informationsquelle gar nicht mehr erreicht“, fasst auch Arnulf Breiderhoff seine Erfahrungen, die er an den Haustüren sammelte, zusammen.

In einer Pressemitteilung der Initiative heißt es: „Der Oberbürgermeister nimmt die Bedenken der Bedingrader ernst. Er hob aber noch einmal hervor, dass in der Stadt Essen ein hoher Bedarf an Wohnraum, z. B. für junge Familien besteht.“ Der OB habe aber zugesagt, dass ein noch zu erstellendes Verkehrsgutachten öffentlich zugänglich gemacht werde.

Die Initiative schreibt weiter: „Insgesamt ist der dringende Wunsch der Bürgerinitiative und der unterzeichnenden Essener Bürgerinnen und Bürger an den Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung, an den Rat der Stadt Essen, an die Franziskusschwestern und an die Wohnungsbaugenossenschaft Essen-Nord formuliert, dieses Bauvorhaben noch einmal zu überdenken und das Ausmaß des Bauprojektes „Wohnen im Klostergarten“ um ca. die Hälfte zu reduzieren.“

„Man könne ja auch“, so Theo Plajer, „gemeinschaftlich mit den Bedingraderinnen und Bedingradern die Grünflächen des Klostergartens erwerben und einen öffentlich zugänglichen Park daraus machen.“

Auf dem Bild v.l. Oberbürgermeister Thomas Kufen, Dr. Theo Plajer, Arnulf Breiderhoff und Wolfgang Knipp. Foto: Daniel Breiderhoff

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Kommentare

Kommentar von Katrin Schäfers |

Wir Essener Nord/West Bürger müssen zusammenrücken und kämpfen FÜR UNSERE wenigen Grünflächen!!

Kommentar von Andreas Wroblowski |

Die Idee von Herrn Dr. Theo Plajer das Grundstück von Bedingradern käuflich zu erwerben, finde ich sehr gut !

Kommentar von Karin Rudolph |

Das ist von außen so ein schönes Gebäude . Ich finde, man sollte es unter Denkmalschutz stellen und die Investoren sollten das Gebäude innen gründlich sanieren. Dadurch können auch schöne Wohnungen entstehen. Aber die Außenfassade muss erhalten bleiben.

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