Jugendhäuser besuchen Stolpersteine im Stadtteil

VOGELHEIM. Mit einem Spaziergang zu den Stolpersteinen im Stadtteil erinnern die Jugendhäuser CoffeeCorner und Café Nova der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim am Mittwoch, 9. November, an die Schrecken der Reichspogromnacht 1938 und die Opfer des Nationalsozialismus.

Unter dem Motto „Über die Geschichte stolpern“ sollen nacheinander mehrere der kleinen, goldenen Gedenktafeln besucht werden, die der Künstler Gunter Demnig in ganz Deutschland auf Straßen und Plätzen vor den einstigen Wohnorten von Menschen verlegt, die den Gräueltaten der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.

„Gemeinsam mit euch möchten wir uns einige dieser Stolpersteine, die uns im Alltag oft ganz beiläufig begegnen, genauer anschauen und wieder neu zum Glänzen bringen“, laden die Organisatoren zur Teilnahme ein. Treffpunkt ist das CoffeeCorner in der Bocholder Straße 34 um 18 Uhr.

Bild: Ganz unscheinbar im Pflaster vor dem Haus am Weidkamp 8 in Borbeck-Mitte liegen Stolpersteine für Lazarus und Helene Schieren, 1875 und 1872 geboren, die beide 1942, vor 80 Jahren, aus Borbeck deportiert wurden. Lazarus Schieren starb am 28.4.1944 in Theresienstadt, auch Helene starb dort. Ein weiterer Stolperstein ist Franz Schieren, Jahrgang 1911, gewidmet. Er konnte 1939 nach Belgien fliehen, doch dem mörderischen Rassismus der Nazis dadurch nicht entkommen: Er wurde in Westerbork interniert und nach Auschwitz deportiert, wo er umgebracht wurde. Am 23. August 2022 jährte sich der Jahrestag seiner Ermordung zum 80. Mal.