Klima, Handel, Erntedank

0 06.10.2019

BORBECK. Am Erntedanksonntag sind die Kirchen mit vielen bunten Früchten geschmückt. Eine Tradition, die in allen Kulturen verbreitet ist. Sie weist darauf hin, wie wichtig die Sorge um das tägliche Brot schon immer gewesen ist: Das Wetter, schlechte Ernten oder Pflanzenkrankheiten konnten zu existentiellen Bedrohungen werden. Heute ist das anders – für alle diejenigen jedenfalls, die rund um die Uhr von schier unendlichen Warenströmen erreicht werden. Ein Überfluss, der oft genug in der Tonne landet.
Heute wächst das Bewusstsein dafür, wie viele Faktoren hier zusammenspielen: Boden, Saatgut und Dünger, die Arbeitskraft und Lage der Produzenten, Klima, Transport, Verkauf und Konsumgewohnheiten sind in ihren Auswirkungen in diesem weltweiten Netz eng miteinander verbunden. Darauf aufmerksam macht seit vielen Jahren eine Bewegung, die weit mehr als Produkte handelt. Darüber schreibt Siegrun Böke vom Borbecker Weltladenteam im aktuellen Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Essen-Borbeck-Vogelheim:

#FairTradeForFuture. Gemeinsam für eine faire Zukunft
Alle reden vom Klima – wir auch!

Vor fast 50 Jahren haben in Deutschland christliche Jugendliche mit den sogenannten Hungermärschen den Grundstein für den Kampf um eine gerechte Weltwirtschaft und Fairen Handel gelegt. Fairer Handel setzt sich damals wie heute gegen weltweite Ungerechtigkeiten ein.

Der Klimawandel ist für die Handelspartner im Süden zu einem existenzbedrohenden Thema geworden. Ist das fair? Kleinbauern in Lateinamerika, Asien oder Afrika wie auch die Partner des Fair Handelsunternehmens GEPA (Gesellschafter sind u.a. Brot für die Welt und Misereor) leiden am meisten unter den Auswirkungen des Klimawandels – obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben. Überschwemmungen und Ernteausfälle sind nur einige Folgen. Dürreperioden haben bereits jetzt dafür gesorgt, dass in Brasilien große Anbauflächen für Kaffee unbrauchbar geworden sind. Das hat fatale Folgen für die Kaffeebauern! Ihre Existenz ist bedroht!

Der Faire Handel legt sehr großen Wert auf ökologischen Landbau. Schon knapp 80 Prozent der GEPA-Produkte stammen aus ökologischer Landwirtschaft. Die Handelspartner werden bei der Umstellung beraten und bei den Anpassungsmaßnahmen unterstützt. Oft werden die Kosten für die Erstzertifizierung übernommen. Bereits während des Umstellungsprozesses wird eine Bio-Prämie gezahlt, die dann von den Handelspartnern für Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutzprojekte verwendet wird.

Ein Beitrag zum Klimaschutz z.B., ist dass die GEPA in ein gemeinsames Aufforstungsprogramm mit ihrem Zuckerlieferanten Mascobado Altertrade Philippines Inc. investiert. Dort sind bereits 40.000 Bäume gepflanzt. Mit der Klima-Kollekte, dem kirchlichen Kompensationsfonds, kompensiert die GEPA die Emissionen des Schiffstransports ihres gesamten Kaffee-Sortiments.

Helfen Sie mit, indem Sie Produkte aus Fairem Handel kaufen, z.B. im Weltladen. Weitergehende Informationen finden Sie hier: www.gepa.de/klimaschutz

Siegrun Böke, für das Weltladenteam

Bild oben: Aktive des Borbecker Weltladenteams an der Klopstockstraße. Der Ökumenische Weltladen Essen-Borbeck firmiert seit 1982 als Fachgeschäft für Fairen Handel. Foto: borbeck.de

Text: Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Essen-Borbeck-Vogelheim, Oktober und November 2019, S. 26, www.borbeck-vogelheim.de

 

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