MGB-Schülerinnen wollen „Licht bei der Nacht“ im Schlosspark

Teilnahme am Ideenwettbewerb der RAG/Jeder kann im Netz abstimmen

0 07.05.2019

BORBECK. Wie passt ein Zukunftswettbewerb für das Ruhrgebiet in den Geschichtsunterricht? Das fragten sich die Schülerinnen der Q2 des Mädchengymnasiums Borbeck zu Beginn des Schuljahres, als ihre Lehrerin Nicole Greppel ihnen den „Förderturm der Ideen“ vorstellte, der Teil der Initiative „Glückauf Zukunft!“ der RAG-Stiftung, der RAG Aktiengesellschaft und von Evonik mit der IG BCE ist.

Doch der Bergbau, der das Ruhrgebiet über 150 Jahre prägte und nun mit der Schließung des letzten deutschen Steinkohlebergbaus im Dezember 2018 zu Ende ging, bietet die Möglichkeit: Das Ruhrgebiet befindet sich im Wandel zwischen Industriegeschichte und neuen Zukunftsideen. Mit dem Schülerwettbewerb waren die MGB-Mädchen nun aufgerufen, ihre Heimat fit für die Zukunft zu machen und ihren Stadtteil aufzuwerten.

"Licht bei der Nacht"

Bianca Oelschlägel und Nuria Krakowski (beide 18 Jahre alt) legten ihren Fokus auf den Themenbereich „Lebenswerte Stadt“ und entwickelten die Idee für smarte Laternen, die den Borbecker Schlosspark erleuchten und zugleich für mehr Sicherheit im Alltag sorgen sollen. Wie funktioniert es? Die Laternen sollen im bisher unbeleuchteten Bereich, der an die Frintroper Straße grenzt, aufgestellt werden, wo ein ehemaliger Schacht verläuft, auf den mit einer Gedenkplatte hingewiesen werden soll. Die Lampen sollen mit Solarlicht betrieben werden, um dem Aspekt der Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Bei den Planungen berieten sich Bianca und Nuria auch mit „Grün und Gruga“, die für den Grünflächenbereich Nord, zu dem Borbeck gehört, zuständig sind.

„Da es im Schlosspark auch lichtempfindliche Tierarten gibt, wollen wir die Laternen mit Zeitschaltuhren versehen“ sagt Bianca. „Trotzdem steht für uns der Aspekt der Sicherheit im Vordergrund. Ich bin selbst auch schon als Schülerin im Winter, wenn es früh dunkel und morgens spät hell wird, durch den Schlosspark gelaufen und hatte nicht selten ein ungutes Gefühl.“ Da der Schlosspark bei Joggern, Hundebesitzern beliebt ist und eben auch oft Teil des Schulweges sein kann, entwickelten Nuria und Bianca die Idee, die Laternen mit Alarmknöpfen zu versehen, die an jeder zweiten Laterne angebracht werden sollen. Diese geben zunächst beim Auslösen einen schrillen Ton ab (ähnlich einem Handtaschenalarm), bei mehrfachem Drücken soll man dann mit der Polizei verbunden werden.

Bianca und Nuria stellten ihre Idee auch im Geschichtskurs vor und erhielten wertvolles Feedback. Ist die Idee finanzierbar? Kreativ? Nachhaltig? Werden die Bergmannswerte (Solidarität, Integration, Gemeinschaft und Zusammenhalt) aufgegriffen? Letztlich entstand so auch der Teamname „Licht bei der Nacht“, denn „das wollen wir ja umsetzen“, so Nuria. „Der Zusammenhalt bei den Bergleuten spielte eine große Rolle und auch heute soll sich in Borbeck niemand allein gelassen fühlen. Zudem gilt es, mehr Menschen auf den dort ehemalig verlaufenden Schacht hinzuweisen, von dem auch wir nur im Zuge des Wettbewerbes erfahren haben.“ Eine Idee, die die Jury, bestehend aus kreativen Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik, überzeugte, sodass die beiden Schülerinnen mit ihrer Idee zu den drei Finalisten des Ruhrgebiets gehören.

Endgültig entscheidet aber eine Online-Wahl über die Umsetzung der Idee. Dazu werden die Beiträge der Jury-Gewinner auf der Website https://www.rag-stiftung.de/foerderung/bildung/foerderturm-der-ideen/wettbewerb/voting/sekundarstufe-ii-thema-a/ veröffentlicht. Dann sind bis zum 26. Mai alle Bewohnerinnen und Bewohner des Ruhrgebiets gefragt.

Bild unten (v.l.): Bianca Oelschlägel und Nuria Krakowski stellen ihren Gedankenblitz zur Abstimmung und bitten um Unterstützung beim Online-Voting.

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