Positivserie ist gerissen

RWE unterliegt SSV Ulm knapp mit 1:2

0 26.09.2023

Die Positivserie von Rot-Weiss Essen ist am 7. Spieltag in der 3. Liga gerissen. Nach fünf Partien ohne Niederlage (neun Punkte) musste sich das Team von Trainer Christoph Dabrowski beim starken Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball 1:2 (0:1) geschlagen geben. Vor allem in der ersten Halbzeit konnten die Rot-Weissen nicht an ihre starken Leistungen der zurückliegenden Wochen anknüpfen. Vor 8.692 Zuschauern im Ulmer Donaustadion erzielte Dennis Chessa (19./80.) beide Treffer für die Hausherren, die durch ihren dritten Dreier in Serie zunächst auf Platz zwei kletterten. Dem gebürtigen Ulmer Vinko Sapina (86.) gelang gegen seinen langjährigen Verein in der Schlussphase der Anschlusstreffer. Danach warf RWE noch einmal alles nach vorne, wurde aber nicht mehr mit dem „Lucky Punch“ zum Ausgleich belohnt. „Unter dem Strich hatten wir es nicht verdient, etwas mitzunehmen“, gab RWE-Trainer Dabrowski ehrlich zu: „Wir sind nicht an unser Maximum gekommen, vor allem die erste Halbzeit war sehr unbefriedigend. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass man in dieser 3. Liga nichts geschenkt bekommt und jeder Punkt hart erarbeitet werden muss.“ Torschütze Vinko Sapina meinte: „Ulm hat es sehr gut gemacht, war auch unser bislang stärkster Gegner. Dennoch hatten wir kurz vor dem 2:0 den Ausgleich auf dem Fuß.“

Moussa Doumbouya beginnt für Ron Berlinski

Im Vergleich zur überzeugenden Leistung beim 0:0 im Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg nahm Christoph Dabrowski nur eine Veränderung in seiner Anfangsformation vor. Für Ron Berlinski begann Moussa Doumbouya, der vor dem Regensburg-Spiel noch mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, wieder im Sturmzentrum. In der Abwehr setzte „Dabro“ wieder auf die Viererkette mit Andreas Wiegel, José-Enrique Rios Alonso, Felix Götze und Lucas Brumme. Vor dem Sechser Vinko Sapina bildeten Isaiah Young, Cedric Harenbrock, Torben Müsel und Marvin Obuz die offensive Mittelfeldreihe hinter Mittelstürmer Doumbouya.

Verletzungsbedingt standen weiterhin Thomas Eisfeld (Teilriss des Syndesmosebandes und Innenbandzerrung) sowie Ekin Celebi (Leisten-Operation), Nils Kaiser (Aufbautraining nach Innenbandanriss) und Fabian Rüth (Kreuzbandriss) nicht zur Verfügung.

Die letzten Vergleiche mit den Ulmern lagen schon eine ganze Weile zurück. Zwischen 1983 und 1988 standen sich beide Traditionsklubs insgesamt sechsmal in der 2. Bundesliga gegenüber. Nach zwei Ulmer Erfolgen und einem Remis in den ersten drei Partien setzte sich danach RWE dreimal hintereinander durch. Diesmal klappt es nicht.

Abgefälschter Freistoß beendet Zu-Null-Serie

Die Gastgeber, die mit derselben Startformation aufliefen wie beim vorherigen 2:0-Auswärtserfolg beim SV Waldhof Mannheim, waren schon zu Beginn der Partie die aktivere Mannschaft und hatten auch mehr Ballbesitz. Zwar tauchten die Rot-Weissen ebenfalls regelmäßig vor dem Kasten der „Spatzen“ auf, wurden aber kaum einmal wirklich gefährlich.

Eine von mehreren Standardsituationen in dieser Phase brachte die Hausherren in Führung. Der frühere Uerdinger Dennis Chessa trat aus etwa 18 Metern zum Freistoß an und traf zum 1:0 (19.). Dabei hatten die Ulmer Glück, dass Chessas Schuss vom Rücken von Torben Müsel unglücklich abgefälscht wurde. RWE-Torhüter Jakob Golz bekam die Fingerspitzen noch an den Ball, hatte letztlich aber keine Chance, das erste Essener Gegentor nach exakt 452 Minuten (oder mehr als siebeneinhalb Stunden) zu verhindern.

Nach einer guten halben Stunde war Linksverteidiger Lucas Brumme für den einzigen vielversprechenden RWE-Abschluss der ersten Hälfte verantwortlich, setzte seinen Schuss von der Strafraumgrenze aber zu hoch an. Auf der Gegenseite hatte der SSV zumindest noch zweimal die Chance, den Vorsprung auszubauen. Zunächst zögerte Lucas Röser in bester Mittelstürmerposition zu lange, so dass der Ex-Ulmer Vinko Sapina letztlich noch klären konnte. Kurz vor der Pause war dann Jakob Golz bei einem Schuss des starken Leo Scienza auf dem Posten und verhinderte den zweiten Gegentreffer.

Auf Sapina-Anschlusstreffer folgt nur noch der Abpfiff

Zur Pause forderte Co-Trainer Lars Fleischer im TV-Interview bei MagentaSport „deutlich mehr Aggressivität und auch mehr Ballbesitzphasen“ vom zunächst unveränderten Team. Das Bemühen, mehr Druck auf den Gegner auszuüben, war dann auch deutlich zu erkennen. Die Rot-Weissen drängten die Ulmer wesentlich häufiger in die eigene Hälfte, mussten aber bei schnellen Konterangriffen des Gegners auch immer auf der Hut sein. Hochkarätige Tormöglichkeiten gab es auf beiden Seiten lange Zeit kaum.

Nach etwa 70 Minuten reagierte RWE-Trainer Dabrowski mit einem Dreifachwechsel. Für die beiden Außenverteidiger Andreas Wiegel und Lucas Brumme sowie Mittelstürmer Moussa Doumbouya kamen Kapitän Felix Bastians, der dann neben José-Enrique Rios Alonso und Felix Götze auf der zentralen Position in einer Dreierkette in der Abwehr agierte, sowie die beiden frischen Angreifer Ron Berlinski und Leonardo Vonic. In der Schlussphase kamen später auch noch Eric Voufack (für „Isi“ Young) und Sascha Voelcke (für Marvin Obuz).

Nach glänzender Vorarbeit des eingewechselten Leonardo Vonic hatte Torben Müsel nur wenig später die große Chance zum Ausgleich, traf den Ball vom Elfmeterpunkt aber nicht optimal, so dass die Kugel am Tor vorbeiging. Praktisch im Gegenzug baute der SSV Ulm den Vorsprung aus. Leo Scienza und Romario Rösch kombinierten im Essener Strafraum, den Querpass lenkte Matchwinner Dennis Chessa zum 2:0 (80.) ins Netz.

Wer nun geglaubt hatte, das Spiel sei endgültig entschieden, sah sich jedoch getäuscht. Nachdem ein Versuch von Leonardo Vonic von der Ulmer Abwehr geblockt worden war, traf Vinko Sapina aus der Distanz mit einem ebenfalls leicht abgefälschten Schuss zum 1:2 (86.). Plötzlich war die Hoffnung auf einen Punktgewinn zurück, zumal die Gastgeber einige klare Chancen vergaben. RWE drückte auf den Ausgleich, wurde aber nicht mehr belohnt. Die rund 1.000 mitgereisten Fans honorierten jedoch, dass die Mannschaft bis zum Schluss alles versucht hatte, und verabschiedete das Team trotz der Niederlage mit Applaus.

„Englische Woche“ in Tönisvorst und gegen Dresden

Für die Rot-Weissen war das Gastspiel in Ulm der Auftakt zu zwei „Englischen Wochen“ nacheinander. Am Mittwoch, 27. September, geht es ab 19 Uhr in der zweiten Runde des Niederrheinpokals zum Oberligisten SC St. Tönis, der vom ehemaligen RWE-Spieler Alexander Thamm trainiert wird. Gespielt wird auf der Jahn-Sport-Anlage, Gelderner Straße 69, in Tönisvorst.

Am nächsten Sonntag, 1. Oktober, geht es dann ab 13.30 Uhr in der Liga mit dem Top-Spiel gegen den gut gestarteten Aufstiegsfavoriten SG Dynamo Dresden im Stadion an der Hafenstraße weiter.

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