RWE schlägt den Spitzenreiter

Morgen geht es gegen Unterhaching weiter

0 03.10.2023

Riesenjubel an der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen feierte am 8. Spieltag in der 3. Liga einen eindrucksvollen 3:1 (1:0)-Heimsieg gegen den souveränen Spitzenreiter Dynamo Dresden, der zuvor sechs von sieben Ligaspielen gewonnen hatte. Das RWE-Team zeigte über die gesamte Spielzeit eine konzentrierte Defensivleistung und nutzte diesmal die sich bietenden Chancen konsequent aus. Vor 18.657 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße brachte der Innenverteidiger Felix Götze (25.) die Rot-Weissen auf die Siegerstraße. In der Schlussphase sorgten Kapitän Felix Bastians (80.) und Joker Moussa Doumbouya (89.) für die Entscheidung. Der Dresdner Anschlusstreffer durch den ebenfalls eingewechselten Panagiotis Vlachodimos (90.+7) fiel für die Gäste zu spät. Essen-Chef-Trainer Christoph Dabrowski lobte nach der Partie die „Effizienz“ seines Teams: „Wir hatten das Spielglück auf unserer Seite!“ Sein Gegenüber Markus Anfang hingegen war mit der Chancenverwertung nicht sehr zufrieden und befand, man habe „zu viel liegen gelassen“.

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage beim Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball nahm Christoph Dabrowski zwei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. Für Flügelspieler Isaiah Young, der wegen einer im Training erlittenen Augenverletzung passen musste, und Mittelstürmer Moussa Doumbouya begannen Kapitän Felix Bastians, der erstmals seit seiner Verletzungspause wieder zur Startelf gehörte, und Ron Berlinski.

Das hatte einige Umstellungen zur Folge. Felix Bastians übernahm den Part des Linksverteidigers in der Viererkette (neben Andreas Wiegel, José-Enrique Rios Alonso und Felix Götze). Dafür rückte Lucas Brumme auf dem linken Flügel eine Position nach vorne. Marvin Obuz wechselte dafür auf die rechte Seite, wo zuvor „Isi“ Young gewirbelt hatte. Ron Berlinski ersetzte Moussa Doumbouya im Sturmzentrum.

Verletzungsbedingt standen weiterhin Thomas Eisfeld (Teilriss des Syndesmosebandes und Innenbandzerrung) sowie Ekin Celebi (Leisten-Operation) und Fabian Rüth (Kreuzbandriss) nicht zur Verfügung. Mittelfeldspieler Nils Kaiser ist zwar nach seinem Innenbandanriss wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen, war für den Kader aber noch keine Option.

Felix Götzes Kopfball bringt RWE in Führung

Die Gäste, die mit derselben Startformation aufliefen wie beim vorherigen 2:1-Derbysieg gegen den FC Erzgebirge Aue und den drei vorherigen Partien, waren in der Anfangsphase das aktivere Team, tauchten einige Male gefährlich vor dem Kasten von Jakob Golz auf. Erstmals eingreifen musste der RWE-Schlussmann, als Tom Zimmerschied nach einem Querpass von Jakob Lemmer zum Abschluss kam. Wirklich gefährlich wurde es allerdings nicht.

Bei einem weiteren Versuch von Tom Zimmerschied, der nach einem Steckpass von Stefan Kutschke den Führungstreffer auf dem Fuß hatte, musste Jakob Golz schon besser auf der Hut sein, verkürzte aber geschickt den Winkel und klärte zum Eckball.

Die bis dahin beste Chance zum 1:0 hatte allerdings in der 24. Minute Cedric Harenbrock, der nach einem sehenswerten Solo von Ron Berlinski über den halben Platz und dem folgenden Querpass von Marvin Obuz von der Strafraumgrenze abziehen konnte. Ein Dresdner Abwehrspieler lenkte den Schuss allerdings zur Ecke ab. Diese Standardsituation nutzte RWE dann zur Führung. Die maßgerechte Hereingabe von Lucas Brumme beförderte Felix Götze per Kopfball in die Maschen – 1:0 (25.).

Die Dresdner reagierten zwar mit wütenden Angriffen und hatten durch Kopfbälle von Jakob Lewald und Stefan Kutschke sowie einen Abschluss von Tom Zimmerschied auch einige gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Auf der Gegenseite musste Dynamo-Torhüter Stefan Drljaca aber auch Kopf und Kragen riskieren, um gegen Ron Berlinski einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. So blieb es beim 1:0 zur Pause.

Tor-Premiere für Joker Moussa Doumbouya

Zu Beginn der zweiten Halbzeit ging es personell zunächst unverändert weiter. Beide Mannschaften stellten jedoch auf eine Dreier- oder Fünferkette um. RWE-Kapitän Felix Bastians rückte dafür zwischen die beiden Innenverteidiger José-Enrique Rios Alonso und Felix Götze. Die erste gute Chance nach der Pause hatte Dresdens Luca Hermann mit einem direkten Freistoß aus knapp 25 Metern. Jakob Golz lenkte den Ball aber über die Latte. Aus rund 30 Metern versuchte es Paul Will, setzte seinen Schuss aber zu hoch an.

Nach einer guten Stunde nahm Christoph Dabrowski den ersten Wechsel vor. Für Andreas Wiegel rückte Eric Voufack auf die rechte Abwehrseite. Mittelfeldspieler Vinko Sapina, der sich an der Hand verletzt hatte, konnte nach kurzer Behandlungspause mit einer Bandage weitermachen. Dynamo-Trainer Markus Anfang brachte 20 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit mit Manuel Schäffler (für Linksverteidiger Jonathan Meier) einen zweiten Mittelfeldstürmer neben Stefen Kutschke, um mehr Druck auszuüben. Tief durchatmen mussten die RWE-Fans, als Felix Götze in letzter Sekunde einen Schuss von Jakob Lemmer abblocken konnte und als Jakob Golz gegen Manuel Schäffler auf dem Posten war.

Mit einem Dreifachwechsel brachte der RWE-Trainer zu Beginn der Schlussphase noch einmal frische Kräfte. Linksverteidiger Sascha Voelcke (für Lucas Brumme), Mittelfeldspieler Björn Rother (für Cedric Harenbrock) und Angreifer Leonardo Vonic (für Marvin Obuz) kamen neu in die Partie. Leonardo Vonic war nur wenige Minuten später dann auch am 2:0 beteiligt. Er bediente Ron Berlinski und dessen Querpass verwandelte der aufgerückte Felix Bastians eiskalt zum 2:0 (80.). Die Dresdner reklamierten vergeblich Abseits.

Dynamo versuchte zwar noch einmal alles (insgesamt 12:2 Ecken), doch spätestens bei Moussa Doumbouyas Kopfball zum 3:0 (89.) war die Partie entschieden. Für den Angreifer war es das erste Tor in einem Ligaspiel für RWE. In der Nachspielzeit rettete Jakob Golz mit einer Glanzparade gegen Panagiotis Vlachodimos, musste aber mit dem Abpfiff doch noch hinter sich greifen, weil Vlachodimos (90.+7) die letzte Aktion des Spiels zum Endstand nutzte. An der riesigen Freude, die an der Hafenstraße herrschte, änderte das aber nichts.

„Englische Woche“ in Unterhaching und gegen Verl

Für die Rot-Weissen war das Duell mit dem Spitzenreiter der Start in die zweite „Englische Wochen“ nacheinander. Am Mittwoch, 4. Oktober, geht es ab 19 Uhr beim Aufsteiger SpVgg Unterhaching weiter. Der ehemalige Bundesligist erwischte einen guten Saisonstart, verlor nur eine seiner ersten sieben Begegnungen. Um eine bestmögliche Vorbereitung zu gewährleisten, werden die Rot-Weissen mit dem Flieger anreisen und nach der Partie auch noch eine Nacht in Bayern verbringen, ehe es zurück in die Heimat geht.

Schließlich steht bereits am nächsten Samstag (07. Oktober) ab 14.00 Uhr erneut ein Liga-Heimspiel an der Hafenstraße auf dem Programm. Dann stellt sich mit dem SC Verl ein alter Bekannter aus der Regionalliga West und der Ex-Klub von Vinko Sapina und Ron Berlinski in Essen vor. Die Ostwestfalen haben nach ihrer 0:1-Niederlage beim TSV 1860 München sieben Punkte auf dem Konto und belegen einen Abstiegsplatz.

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