Sieg im dramatischen Derby

RWE schlägt MSV Duisburg in der Nachspielzeit

0 30.10.2023

Zum ersten Mal in der Historie feierte Rot-Weiss Essen in der 3. Liga drei Siege in Serie. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski gewann ein dramatisches Revierderby beim Tabellenletzten MSV Duisburg am 13. Spieltag 2:1 (0:0) und rückte auf Rang vier vor. Vor 25.845 Zuschauern in der Duisburger Arena brachte Marvin Obuz (63.) die Gäste von der Hafenstraße mit einem sehenswerten Linksschuss von der Strafraumgrenze 1:0 in Führung. Kurz vor dem Ablauf der regulären Spielzeit fiel durch ein unglückliches Eigentor von RWE-Kapitän Vinko Sapina (89.) der Ausgleich für die „Zebras“. Die Rot-Weissen schlugen aber in der Nachspielzeit noch einmal zurück, als der eingewechselte Mustafa Kourouma (90.+3) den Ball per Kopf über die Linie drückte. „Es war ein unfassbar packendes Spiel“, sagte Christoph Dabrowski am Mikrofon von MagentaSport. „In der ersten Halbzeit hatten wir die Kontrolle. Im Spiel nach vorne hat ein wenig die Dynamik gefehlt. Nach der Pause hatten wir in der Anfangsphase das nötige Quäntchen Glück und einen starken Jakob Golz. Um schöner, dass wir uns am Ende noch belohnt haben. Aufgrund der zweiten Hälfte hätte der MSV einen Punkt verdient gehabt.“

Christoph Dabrowski setzte auf dieselbe Anfangsformation wie beim 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Saarbrücken. Vor Torhüter Jakob Golz verteidigten erneut Eric Voufack, José-Enrique Rios Alonso, Felix Götze und Lucas Brumme in einer Viererkette. Kapitän Vinko Sapina agierte als Sechser. Hinter Stürmer Leonardo Vonic bildeten Marvin Obuz, Torben Müsel, Cedric Harenbrock und Isaiah Young die Offensivreihe.

Rechtsverteidiger Andreas Wiegel nahm im Duell bei seinem ehemaligen Klub zunächst auf der Bank Platz, kam aber nach einer Stunde ins Spiel. Für die einzige Änderung im Kader sorgte Torhüter Felix Wienand, der für Ole Springer in das Aufgebot zurückkehrte.

Weiterhin nicht zur Verfügung standen Thomas Eisfeld (nach Teilriss der Syndesmose und Innenbandzerrung im Aufbautraining), Ekin Celebi (Reha nach Leisten-Operation), Fabian Rüth (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und letztmals auch Björn Rother (Rotsperre).

MSV-Trainer Boris Schommers wechselte im Vergleich zum 0:1 gegen Arminia Bielefeld auf vier Positionen. Thomas Pledl, der erstmals nach überstandener Schulterverletzung von Beginn an auflief, sowie Marvin Knoll, Chinedu Ekene und Niclas Stierlin waren neu dabei.

Young und Brumme scheitern an Torwart Müller

Nach weniger als drei Minuten hatten die deutlich mehr als 5.000 mitgereisten RWE-Fans bereits erstmals den Torschrei auf den Lippen. Nach einem Steilpass von Vinko Sapina lief Flügelstürmer Isaiah Young völlig alleine auf das Duisburger Tor zu und hatte eigentlich genügend Zeit, um sich für eine Ecke zu entscheiden. „Isi“ scheiterte jedoch am gut reagierenden MSV-Schlussmann Vincent Müller und vergab die große Chance zum 0:1.

Von den „Zebras“ kam in der Anfangsphase dagegen nicht allzu viel nach vorne. RWE war das deutlich aktivere Team. So traute sich Rechtsverteidiger Eric Voufack einen Schuss aus rund 25 Metern zu, zielte aber ein Stück zu hoch.

Nachdem sich die Gastgeber kurzzeitig ein wenig befreien und zumindest einige Eckbälle herausholen konnte, zeigen die Rot-Weissen in der Schlussphase der ersten Halbzeit fast ein Powerplay auf. Isaiah Young traf nach einem Zuspiel von Cedric Harenbrock den Ball nicht richtig, Lucas Brumme bekam die Kugel frei vor dem Tor nicht an Vincent Müller vorbei. Kurz vor der Pause zog „Isi“ Young noch einmal aus 20 Metern ab, scheiterte jedoch ebenfalls am starken Duisburger Torwart. Der MSV blieb bis dahin ohne echte Torchance.

Plötzlich Golz im Blickpunkt – Obuz trifft stark

Zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich jedoch das Bild komplett. Plötzlich stand RWE-Torhüter Jakob Golz im Blickpunkt und musste innerhalb weniger Minuten einen Schuss von Alexander Esswein, einen Kopfball von Marvin Knoll, einen Abschluss von Niclas Stierlin und einen spektakulären Fallrückzieher von Thomas Pledl parieren. Außerdem verhinderte er bei einem verunglückten Kopfball von Jose-Enrique Rios Alonso ein mögliches Eigentor. Die rot-weissen Anhänger mussten in dieser Phase gleich mehrfach tief durchatmen.

Nach einigen Minuten des Duisburger Dauerdrucks konnten sich die Rot-Weissen wieder ein wenig befreien, brachten durch mehr Ballbesitz wieder mehr Ruhe ins Spiel. Nach einer knappen Stunde wechselte RWE-Trainer Dabrowski erstmals aus. Andreas Wiegel, der vier Jahre lang das MSV-Trikot getragen hatte, rückte für Eric Voufack auf die rechte Abwehrseite. Ron Berlinski löste Leonardo Vonic im Angriff ab.

Damit bewies „Dabro“ ein glückliches Händchen, denn Andreas Wiegel war mit einem starken Ballgewinn direkt am Führungstor beteiligt. Vinko Sapina passte anschließend zu Marvin Obuz, der zu einem unwiderstehlichen Solo und einem perfekten Abschluss von der Strafraumgrenze ins lange Eck ansetzte – 0:1 (63.).

Sapina fälscht unglücklich ab – Am Ende Riesenjubel

Die Duisburger antworteten zwar mit wütenden Angriffen. Das durchdachtere Offensivspiel zeigten aber weiter die Rot-Weissen, kamen aber nur noch selten in aussichtsreiche Abschlusssituationen. Gut zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit kamen mit Linksverteidiger Sascha Voelcke (positionsgetreu für Lucas Brumme) und Innenverteidiger Mustafa Kourouma (für den Torschützen Marvin Obuz) zwei weitere frische Kräfte. In der Schlussphase löste dann Moussa Doumbouya auch noch „Isi“ Young ab.

Danach wurde es richtig dramatisch. RWE-Kapitän Vinko Sapina fälschte eine Hereingabe des eingewechselten Robin Müller zum 1:1 (89.) ins eigene Netz ab. Nur Sekunden später verhinderte Jakob Golz mit einem sensationellen Reflex gegen Duisburgs „Joker“ Benjamin Girth den möglichen MSV-Führungstreffer, doch das letzte Wort hatten die Essener. Eine Flanke von Felix Götze drückte Mustafa Kourouma per Kopf zum 2:1-Siegtor (90.+3) über die Linie. Der dritte RWE-Dreier in Serie war perfekt und wurde ausgiebig gefeiert.

Englische Woche in Straelen und gegen Arminia

Für RWE leitete das erfolgreiche Derby eine weitere Englische Woche ein. Bereits am morgigen Dienstag, 31. Oktober, ab 19 Uhr wartet der Niederrhein-Oberligist SV Straelen im Achtelfinale des Niederrheinpokals. Gespielt wird im Stadion an der Römerstraße. Dabei trifft der Pokalsieger von 2022 (SV Straelen) auf den Titelverteidiger (RWE).

In der Liga kommt es dann am Samstag, 4. November, ab 14 Uhr gegen Arminia Bielefeld im Stadion an der Hafenstraße zum nächsten Traditionsduell zweier früherer Bundesligisten aus dem Westen. Die Arminia landete beim 4:0 gegen den FC Ingolstadt 04 ebenfalls den dritten Dreier nacheinander.

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