Stadt entdeckt ihr Herz für Vögel, Bienen und andere Insekten

Verwaltung hat einen Aktionsplan aufgestellt mit konkreten Maßnahmen und künftigen Projekten

0 29.07.2019

ESSEN. Vögel, Bienen und Insekten sind ein wesentlicher und wichtiger Faktor, um das Gleichgewicht der Natur zu gewährleisten. Aus diesem Grund hat die Stadt Essen sich ihren Schutz auf die Fahne geschrieben. Grundlage ist ein Ratsbeschluss aus April 2018, mit dem die Politik die Verwaltung beauftragte, einen Aktionsplan zum Schutz von Vögeln, Bienen und Insekten aufzustellen. Zur Aufstellung des Plans führte der Ratsbeschluss verschiedene Themenfelder in Bezug auf den Vogel-, Bienen- und Insektenschutz auf. Zahlreiche konkrete Maßnahmen konnten zum jetzigen Zeitpunkt bereits umgesetzt und künftige Projekte geplant und angestoßen werden.

Maßnahmen des Aktionsplans

Bei der Neupflanzung setzt die Stadt Essen, wenn möglich, auf heimische Gehölze, da diese als Nahrungsquelle und Brutstätte eine besondere Bedeutung für die regionale Tierwelt besitzen. Als konkrete Projekte werden in der Pressemitteilung der Stadt die Gruga und drei im Essener Süden befindliche Streuobstwiesen genannt. Nisthilfen und ganzjährige Futterkästen für Vögel sowie die Aufstellung von Bienenkästen sollen im Aktionsplan ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

 

Ausbau der Zusammenarbeit mit Vereinen und weiteren Akteuren

Neben konkreten Maßnahmen vor Ort sieht der Aktionsplan auch die Vernetzung relevanter Akteure vor. Demnach arbeitet die Stadtverwaltung hinsichtlich Renaturierungsmaßnahmen und Gewässerpflege eng mit der Emschergenossenschaft und bezüglich der Unterhaltung und Entwicklung der Ruhr und ihrer Ufer mit der Bezirksregierung Düsseldorf zusammen. Ähnlich intensiv gestaltet sich der Austausch mit den Wohnungsbaugesellschaften, dem Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine oder den Gemeinschaftsgärten, weil man Synergien nutzen möchte.

Ferner will die Stadt ihre Bürger durch Informationen für das Thema sensibilisieren und das bürgerliche Engagement stärken. Kurse zum Thema Klimawandel und dessen Folgen sowie handwerkliche Angebote, beispielsweise im Rahmen von "Essen erntet", oder thematische Führungen im Grugapark zählen zu diesem breit gefächerten Angebot.

Stadt verzichtet auf Pestizide und Herbizide

Bei der Pflege städtischer Grünflächen verzichtet die Stadt Essen auf jegliche Verwendung von Herbiziden und Pestiziden. Glyphosathaltige Mittel werden im Grugapark nicht eingesetzt und es wird versucht, wo möglich, auf Pflanzenschutzmittel zu verzichten und stattdessen auf traditionelle Nützlinge zu setzen.

Darüber hinaus prüft die Stadt, inwieweit beim Abschluss oder bei der Verlängerung von Pachtverträgen für städtische landwirtschaftliche Fläche zukünftig eine Klausel zum Tragen kommen kann, mit der sich der Pächter zum Verzicht auf glyphosathaltige Mittel verpflichtet.

Weiterhin werden Stauden an die Straßenränder gepflanzt. Möglich wird das durch Förderprojekt "Starke Quartiere - Starke Menschen" auf einer Gesamtfläche von etwa 6.000 Quadratmetern. Weitere Projekte sind: Offenhaltung von sandigen Flächen als Nistmöglichkeit für Wildbienen und Insekten oder die Fortsetzung der Entwicklung der Ruhrauen.

Projekt BaumAdapt

Wie wichtig das allgemeine Thema Stadtbäume ist, wird aktuell mit dem Projekt BaumAdapt beleuchtet. Die Stadt Essen führt dieses kommunale Leuchtturmprojekt gemeinsam mit dem Institut für Raumplanung der TU Dortmund durch und setzt sich damit auseinander, wie sich der urbane Baumbestand in den kommenden Jahren verändern muss, um auf der einen Seite widerstandsfähig gegen extreme Windereignisse zu sein und auf der anderen Seite seine Ökosystemleistungen optimal aufrecht erhalten zu können. Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, um widerstandsfähige Stadtbäume zu etablieren, die ein hohes Alter erreichen, Lebensraum für Tiere schaffen und für ein gesundes Stadtklima unverzichtbar sind.

Zum Foto: Wer genauer hinschaut, kann vieles entdecken: Auf dem Foto von Uwe van Hoorn tummeln sich Streifenwanzen auf einer wilden Möhre.

 

 

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