Umweltschützer Klaus Scholz starb 80-jährig

Es war Sozialdemokrat, Bergbau-Enthusiast und Schönebecker aus vollem Herzen

0 24.01.2021

SCHÖNEBECK. Grubentelefon, Grubenlampe, Abbauhammer und Pannschüppe führte Klaus Scholz immer bei sich, wenn er bei Bewohnern von Seniorenheimen Erinnerungen an die Zeit des Bergbaus weckte.

Denn mit dem Bergbau war Klaus Scholz eng verbunden. Seit seiner Kindheit lebte er als Sohn eines Bergmanns über Jahrzehnte in der Bergbaukolonie zwischen Schacht-Kronprinz-Straße, Schönebecker Straße und Ardelhütte.

Vom täglichen Leben in einer Kolonie, in der die Familien unterschiedlicher Herkunft Freud und Leid miteinander teilten, zeugt das Buch, („Man war nie fremd“) an dessen Entstehung Klaus Scholz als Mitautor beteiligt war. Die Bergbaukolonie Schönebeck wird dabei als eine Bergarbeitersiedlung dargestellt, die sich im Rahmen gesellschaftlicher Veränderungen zu einer für alle sozialen Schichten begehrten Wohnsiedlung entwickelt hat.

Diese sozialen Erfahrungen führten folgerichtig zur zeitweiligen Übernahme des Vorsitzes der 1993 gegründeten „Bergbaukolonie Schönebeck e.V.“. Der Verein pflegt ein auf bergmännische Kultur ausgerichtetes sozialorientiertes Vereinsleben.

Aber auch dem geographischen Umfeld der Bergbaukolonie widmete Klaus Scholz Aufmerksamkeit und erwarb sich dafür regionale Anerkennung: In der SPD Schönebeck-Bedingrade setzte er sich in unterschiedlichen Funktionen für die Erhaltung der Siepenlandschaft im Städtedreieck Oberhausen/Mülheim/Essen ein. Der Umweltschutz war für ihn ein absolutes Gebot.

Neben der Bewahrung bergmännischer Traditionen beanspruchte die Volksmusik sein Interesse: Er wurde Mitglied der „Schönebecker Herzbuben“. Die Auftritte dieses Duos führten ihn zu lokalen und überregionalen Engagements. Klaus Scholz war erfolgreich, streitbar, aber auch umstritten.

Vor wenigen Tagen starb Klaus Scholz im Alter von 80 Jahren.

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