Was gibt's Neues? Ausstellung zur Geschichte der Borbecker Lokalzeitungen

, Alte Cuesterey

BORBECK-MITTE. „Was gibt‘s Neues?“ ist eine Gemeinschaftsausstellung des Kultur-Historischen Vereins Borbeck und des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins überschrieben, die am Freitag, 11. Februar, 15 Uhr, in der Alten Cuesterey, Weidkamp 10, eröffnet wird.

Die Ausstellung widmet sich der Geschichte der Borbecker Lokalzeitungen – ob gedruckt, oder im Internet - die 1881 mit der Borbecker Zeitung begann und mit dem Aus der Borbecker Nachrichten im August 2018 nicht zu Ende ist.

Durch Unterstützung des Stadtarchivs können einige Kopien der frühen Borbecker Zeitungen in der Ausstellung gezeigt werden. Wenige Originale fanden sich im Archiv des Vereins.

Schwerpunkt der Ausstellung sind die Borbecker Nachrichten, eine lokale, wöchentlich erscheinende Kaufzeitung, die 69 Jahre lang in Essens größtem Stadtteil ihre Leserinnen und Leser informierte. Vier Jahre nach Kriegsende, im April 1949, gründete Wilhelm Wimmer die „Borbecker Nachrichten“. Zunächst erschienen sie als Mitteilungsblatt des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins. Das war ein Trick, denn für eine „richtige“ Zeitung hätte Wimmer die Erlaubnis der englischen Besatzer einholen müssen.

In der Ausstellung können die Besucher von der ersten bis zur letzten Ausgabe der BN in den alten Zeitungen schmökern und an einem Zeitungsstand original alte Borbecker Nachrichten erwerben. Die Dubletten wurden dem KHV gespendet.

Es wurde Zeit für etwas Neues

Vom „Essener Zeitungskrieg“ war die Rede, als Ende der Neunzigerjahre die WAZ-Mediengruppe die Borbecker Nachrichten und deren kleine Schwesterzeitung Werdener Nachrichten übernehmen wollte. Es gründeten sich in Werden und Borbeck Bürgerinitiativen, die Tausende Unterschriften für den Erhalt der Zeitungen sammelten. Aus dieser Zeit sind zahlreiche Briefe und einige Videos erhalten, die im Erdgeschoss der Alten Cuesterey zu sehen sein werden.

Die BN gingen im Jahre 2000 gänzlich in der WAZ-Gruppe auf. Im Jahr 2018 kam dann das endgültige Aus für die Heimatzeitung, deren Auflage sich im Sinkflug befand.

Es wurde also Zeit für etwas Neues: „borbeck.de“ ging im Februar 2019 an den Start. Ein gemeinschaftliches, ehrenamtliches Projekt der Vereine Borbecker Bürger- und Verkehrsverein, Kultur-Historischer Verein Borbeck und Initiativkreis Centrum Borbeck. Das Internet-Portal sieht sich in der Nachfolge der traditionsreichen Lokalzeitungen.

Dieter Nitz fotografierte für den Heimatkunde-Unterricht

Abgerundet wird „Was gibt‘s Neues?“ durch eine Fotoausstellung mit Aufnahmen von Dieter Nitz. Er war Sonderschulrektor in Borbeck. Ende der Fünfziger, Anfang der Sechzigerjahre fertigte er Dias in Farbe für den Heimatkunde-Unterricht an. Obwohl die Bilder sechzig Jahre alt und älter sind, dürften sie für die allermeisten Ausstellungsbesucher „neu“ sein. Sie wurden bislang – außer in der Schule – nie öffentlich gezeigt.

Die Ausstellung ist vom 11. bis zum 25. Februar täglich außer montags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch der Ausstellung und der Veranstaltungen ist kostenfrei.

Rahmenprogramm:

Zeitungsstand – täglich geöffnet, 15 bis 18 Uhr

Schmökerstube – täglich geöffnet, 15 bis 18 Uhr

Internetstube – täglich geöffnet, 15 bis 18 Uhr

11.02.2024, 15 Uhr: Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung von KHV und BBVV durch Susanne Asche, Vorsitzende des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins.

14.02.2024, 15 Uhr: „Fünf Jahre borbeck.de“ Geburtstagskaffeetrinken mit dem Team von borbeck.de, dem Borbecker Bürger- und Verkehrsverein und dem Kultur-Historischen Verein.

18.02.2024, 16 Uhr: Was für ein Laden! Powerpoint-Präsentation von Hans-Werner Kreul und Udo Kühn über Borbecks Geschäftswelt in den Fünfziger- und Sechzigerjahren.

23.02.2024, 18 Uhr: Zeitungsenten, Fake News & KI – Wie sollen wir da noch durchblicken? Informative Gesprächsrunde mit Pascal Hesse, Journalist und Publizist aus Borbeck.

Zurück